Nach einigen Tagen ohne Bilder hier ein paar aktuelle Bilder von heute:
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Abschäumer die zweite…
Nun ist es doch recht spontan eine feste Lösung geworden. Beim All-Marine haben wir heute einen Abschäumer Marke Eigenbau All-Marine (die machen sowas wohl seit Jahren professionell in der eigenen Werkstatt) für Becken bis 200 Liter geworden. Viiiiel leiser als der von Steffen und braucht auch nur 1/3 des Stroms. Hängt momentan noch an einem provisorischen Kabelbinderhalter, da das Becken einen extrem hohen Rand hat. Am Samstag ist die Spezialhalterung dann wohl fertig, dann werde ich auch neu das Wasser messen lassen. (Hoffentlich kommen endlich auch die bestellten Testsets und die Wandhalterung für die Lampe. Warte immer noch drauf…)
Ob wir uns mit der Lautstärke des Abschäumers abfinden wenn jemand im Wohnzimmer ist (also immer abends), wird sich noch zeigen. Hier scheiden sich ja die Geister. Die einen meinen, dass man einen Abschäumer durchaus auch partiell laufen lassen kann, die anderen halten davon gar nix, weil das Wasser unterschiedlich stark mit Sauerstoff versorgt wird. Ich tendiere momentan zur ersten Fraktion, auch aus Eigeninteresse zwecks Geräuschkulisse.
Naja, mal schaun, more to come… ;-)
Abschäumer oder nicht…?
Heute (äh gestern, ist ja schon nach Mitternacht) gab’s den ersten Dämpfer. Wasserwerte zu schlecht für einen Fisch. Genauer gesagt: Nitritwert zu hoch, ansonsten an sich alles ok. All-Marine hat mir auf (eher) kurz oder lang zu einem Abschäumer geraten. Hab bei Steffen, der nun sein Technikbecken am Start hat, den alten Abschäumer leihen/kaufmieten können. Direkt nach Inbetriebnahme wusste ich auch, warum die theoretisch im Internet angelese Meinung, auf einen Abschäumer zu verzichten, goldrichtig ist. Sowas macht ja einen Höllenkrach! Eventuell war ich auch zu doof, das Ding richtig zu montieren (der erste Versuch endete damit, dass das Becken aussah wie ‘ne geschüttelte Sprudelflasche beim öffnen…), aber momentan ist es richtig heftig laut. Der Motor geht ja noch, aber die Wassergeräusche… Naja, wenn sowas her muss, dann wird es definitiv nur in der Nebensaison betrieben, also zwischen 1 und 15 Uhr, wenn garantiert niemand zuhause ist und es nicht stört. Trotzdem bin ich baff, was das Ding nach grad mal 1 1/2 Stunden Laufzeit alles aus dem Wasser gezogen hat.
Bei All-Marine habe ich heute noch 1,5kg Lebendgestein gekauft und nun wenigstens mal einen ordentlichen Aufbau hinbekommen, mit dem ich momentan seeeehr zufrieden bin. :-) Nachdem sich die Garnelen nicht fangen liessen, musste ich mit den drei Kollegen im Becken den Umbau wagen. War gar nicht so einfach… ;-) Bilder vom fertigen Aufbau gibt’s dann bei Gelegenheit.
Ausserdem habe ich bei All-Marine ein Kalkpülverchen und zwei “Drogencocktails” mitbekommen. Damit sollen die Wasserwerte getuned werden. Ausserdem 20 Liter Wasser, mit dem ich einen Teilwassertausch durchgeführt habe. Ende der Woche ist dann der nächste Besuch mit ner Wasserprobe geplant.
Jetzt erstmal gucken, wie sich das mit dem Abschäumer entwickelt. So ein Lindenholzabschäumer soll eine feine Sache sein, zumindest leise soll das Ding sein. Ich glaube, das muss ich mir mal genauer anschauen.
Die Bilder der ersten Woche
Biotop nach wenigen Tagen…
Nun noch zu dem, was man nach der kurzen Zeit schon im Becken sehen kann. Mit den Steinen haben wir uns wohl direkt einige interessante Tiere eingeschleppt, die wohl zu jedem Meerwasseraquarium gehören. Jede Menge kleine Seesterne (Größe ~1-2cm), die wie dieser aussehen, ein kompakterer, aber auch nur ~1cm grosser Seestern, schaut von der Form her wie ein Noppen-Seestern aus. Dann ein recht großer Borstenwurm, der einige Zentimeter lang ist und Giovanna so gar nicht freut. Ein/zwei Schnecken sind unterwegs, die wir definitiv weder gekauft noch von Steffen bekommen haben. Das Becken ist also nach nicht einmal 2 Wochen sehr interessant und es macht Freude, reinzuschauen weil es immer wieder etwas neues zu entdecken gibt.
Die Einsiedler haben sich als wahre Terroristentruppe entpuppt. Die rotweißgestreiften Einsiedler (Ciliopagurus strigatus) sind friedlich, aber die beiden “Standardeinsiedler” (graubraune Farbe, vielleicht kann mir jemand sagen, was das für welche sind) sind total bekloppt. ;-) Rennen überall drüber, klettern überall rum und haben sich als allererstes direkt mal um die Häuser gekloppt und wechseln jeden Tag die Unterkünfte. Entweder habe ich zuviel Auswahlmöglichkeiten ins Becken geworfen oder es sind einfach nicht die passenden Häuser. Auf jeden Fall sind die Kollegen fleissig und graben den Sand durch und futtern auch jede Menge Kram von den Steinen.
Grün und braun…
Und wieder war das Becken einige Zeit alleine, diesmal volle 2 Tage. Am Donnerstag oder Freitag fingen die Scheiben an, grün anzulaufen. Ausserdem waren seit Dienstag Teile des Sandbodens rostbraun. Beides laut den Experten Algenprobleme, scheinbar normal in der Einlaufphase. Habe also erwartet, dass wir das Becken heute grün zugewuchert mit komplett braunem Sand antreffen. Weit gefehlt! Die Scheiben waren zwar deutlich grün, man konnte aber noch problemlos reinschauen. ;-) Der Sand war eher sauberer als dass noch mehr Stellen braun geworden wären. Die Caulerpa-Algen im Schlammfilter sehen richtig gut aus, ich habe viele neue Triebe entdecken können. Es wird so langsam! :-)
Morgen werde ich bei All-Marine mit einer Wasserprobe vorbeischauen und hoffe, dann den ersten Fisch einsetzen zu können. Ein Juwelen Felshüpfer (Salarias fasciatus) soll es sein. Genau, der soll dem Grünzeugs an den Scheiben und sonstwo überall zu Leibe rücken. Dann mal gucken wi’s weiter geht. Wie gesagt, dafür muss das Wasser aber i.O. sein, ausserdem sollte der All-Marine einen Salarias in passender Größe und Preis da haben. Außerdem müssen noch ein paar Lebendsteine her, der Aufbau ist zwar für den Anfang ganz nett, aber zufrieden bin ich damit noch lange nicht. Für die Einsiedler, Schnecken und Garnelen sicherlich gut genug, aber ich hätte das gerne noch viel lockerer, mit vielen Löchern, Unterschlupfmöglichkeiten und Höhlen.
Die Xenien von Steffen haben sich wie die Pest vermehrt und sind auch schon angewachsen, habe die Gummis schon wieder entfernen können. Echt erstaunlich, was sich da nach nichtmal einer Woche tut. Hoffentlich entwickeln die sich nicht zu Plage. ;-) Das Keniabäumchen sieht auch begeistert aus. Die Krustenanemonen sehen gut aus, aber nicht viel anders aus als kurz nach dem Einsatz ins Becken.
Die Garnelen werden übrigens immer zutraulicher. Sogar die Weißbandputzergarnele wollte bei den Fummelaktionen im Becken meine Hand putzen. Gefüttert habe ich sie nach den beiden Tagen Abwesenheit direkt auch mal, nachdem sie ja nicht so auf Glasrosen und sonstigen “Müll” steht wie ihre beiden Wurdemanni-Kollegen.
Die erste Woche
In der ersten Woche ging es Schlag auf Schlag.
Mittwoch, 3. Mai 2006: Abholung der Hardware und Aufbau. Start der Wassererzeugung mit der Osmoseanlage. Leider wohnen wir im Landeswasserbezirk, auf der anderen Neckarseite (beispielsweise Esslingen-Berkheim) gibt es Bodenseewasser, das eventuell ohne Aufbereitung verwendet werden hätte können (nachdem wir aber Landeswasser haben, habe ich über die unaufbereitete Verwendung von Bodenseewasser nicht weiter recherchiert, also Vorsicht!). Die Erzeugung von 150 Litern Wasser hätte bei dem lausigen Wasserdruck von 4 bar einige Tage benötigt. Sehr frustrierend…
Donnerstag, 4. Mai 2006: Erster Besuch bei All-Marine hier ums Eck. Echt praktisch, da kann ich praktisch hinlaufen. Zumindest dauert Parkplatzsuchen genau so lange wie die paar hundert Meter hinfahren. Gerd von All-Marine gab mir mit der Frage, warum ich von Null anfangen will, direkt mal 150 Liter eingelaufenes Wasser mit. Wohlgemerkt: Eingelaufenes Wasser aus seinem System, an dem alle Becken dran hängen. Super, so sparen wir uns hoffentlich viel der nervigen und zeitaufwändigen Einlaufzeit. Zusätzlich habe ich 10kg Livesand mitgenommen. Wasser, Livesand, ein paar Handvoll Livesand von Steffen und einige Handvoll Urlaubsmitbringelsand von überall auf der Welt (Mittelmeer, Atlantik, Karibik, Pazifik) ins Becken eingebracht. Die Lampe auf’s Becken gelegt (Wandhalterung ist bestellt, Deckenhalterung geht aufgrund der Deckenhöhe und der Holzdecke nicht) und in Betrieb genommen. Schlammfilter und Strömungspumpe in Betrieb genommen. Die Caulerpa-Algen im Schlammfilter sahen ziemlich final aus, immerhin standen das Becken und der Schlammfilter eine knappe Woche bevor alles wieder in Betrieb genommen wurde. Zuerst wollte ich es aber mit diesen Algen nochmal probieren, vor allem weil kein Ersatz zur Verfügung stand. Das Becken sah nun erst einmal ziemlich trüb aus, auch am nächsten Morgen war kein großer Unterschied zu sehen. Sicht zuerst ~2cm, morgens dann 5-10cm. Da ist die Sicht an Sommerwochenenden im Streitköpflesee in Linkenheim sogar besser – und das will was heissen! :-)
Freitag, 5. Mai 2006: Beim All-Marine nochmal 5kg Livesand geholt. Die Sicht im Becken war nachmittags schon etwas besser, aber durch die Einbringung des Sands war gleich wieder Schicht im Schacht. ;-)
Sonntag, 7. Mai 2006: Juchu, nach 1 1/2 Tagen Abwesenheit (waren über’s Wochenende in Bad Homburg beim Geburtstag feiern) ist das Wasser glasklar. Somit steht, die Wasserwerte sollten natuerlich ok sein, dem Lebendgestein nichts mehr im Wege.
Montag, 8. Mai 2006: Bei All-Marine 5kg Lebendgestein, einen Einsiedler, eine Schnecke und eine Weißbandputzergarnele (Lysmata amboinensis) geholt. An die Garnele hätte ich im Leben nicht zu denken gewagt, Gerd meinte aber, dass das zum Erstbesatz dazu gehört, vor allem bei diesen guten Wasserwerten (habe eine Wasserprobe mitgenommen in Ermangelung von eigenen Testmöglichkeiten (habe Wassertests zusammen mit der Lampenhalterung bestellt und leider noch keine Lieferung erhalten)). Die Steine lagen bei All-Marine schon einige Zeit im Becken und sind schön bewachsen. Eine Gorgonie, eine Lederkoralle, Xenien (sieht zumindest so aus) und einige Caulerpa-Algen. Dazu zig Glasrosen, mindestens ein Dutzend. Sehen schick aus, trotzdem müssen sie weg. Dazu aber gleich mehr. Durch die Baumassnahmen im Becken ist die Sicht natürlich wieder etwas schlechter geworden, aber den drei Tieren schien es trotzdem auf Anhieb gut gefallen zu haben. Die Garnele hielt sich aber solange das Licht an war im oberen Beckenbereich auf und kam erst in der Dunkelheit nach unten.
Dienstag, 9. Mai 2006: Heute nach Feierabend bin ich zu Flora-Zoo nach Filderstadt gefahren. Jens hat mir den Laden empfohlen. Wollte mich dort einfach mal umgucken und eventuell ein paar neue Caulerpa-Algen kaufen. Die Algen im Schlammfilter sahen von Tag zu Tag schlechter aus. Die haben die knappe Woche Standzeit nicht überstanden. Schade schade. Bei Flora gab es leider keine Algen, aber tolles totes Gestein, wovon ich 1,7kg totes Korallengestein und 2kg Lochgestein gekauft habe. Diese Steine sollen den Unterbau bilden. Vor allem das Korallengestein ist sehr luftig, perfekt also für den Unterbau. Außerdem habe ich 5 Einsiedler gekauft.
Mittwoch, 10. Mai 2006: Hätte ich ja eigentlich schon gestern erledigen können, naja, dann eben heute. Die Glasrosen machten mir dann doch zu schaffen, deswegen wollte ich direkt Massnahmen dagegen unternehmen. Eine Wunderwaffe sollen Wurdemannsgarnelen (Lysmata wurdemanni) sein. Teilweise wurde aber beobachtet, dass die Garnelen die Glasrosen links liegen lassen und lieber andere Dinge wie Fischfutter fressen. Ich dachte mir also, dass die Chance, dass Glasrosen von Wurdemannis getilgt werden, in einem Becken ohne regelmäßige Fütterung am größten ist. Habe beim Flora-Zoo also zwei Wurdemannis gekauft, ausserdem habe ich endlich neue Caulerpas bekommen. Wurdemannis ins Becken, die Caulerpas vom Flora und die Caulerpas auf den Lebendsteinen in den Schlammfilter, davor die alten toten Algen sauber entfernt. Bei All-Marine noch 2kg Lebendgestein und eine große Schnecke geholt. Abends ging es dann noch zu Steffen und wir haben viele viele tolle Korallenableger bekommen, die ich dann direkt mit Gummis auf den Steinen befestigt habe. Bekommen haben wir: Ein riesengroßes Keniabäumchen (Capnella imbricata), ein Stück Pilzlederkoralle (Sarcophyton glaucum), Xenien (Xenia umbellata), eine Buschkoralle (Pocillopora damicornis) und zwei grüne Krustenanemonen (Spezies Zoanthus), ausserdem haben wir ein paar kleine Schnecken bekommen. Die Ableger sahen zuerst ziemlich traurig aus. Dies hat sich aber nach der Einbringung sehr schnell geändert. Krass fand ich vor allem, wie Steffen die Ableger aus seinem Becken genommen hat. Rupfen, reissen, ziehen, zerren. Die Korallen scheinen mehr abzukönnen, als ich jemals gedacht hätte. Trotzdem fass ich beim Tauchen auch nach wie vor nix in den Riffen an. ;-)
Donnerstag, 11. Mai 2006: Alle Glasrosen sind weg!!! Ich glaub es kaum, nix mehr zu sehen von den Biestern auf den Lebendsteinen. Unfassbar. Nachdem ich gestern abend schon beobachten konnte, dass die Wurdemannis ganz aufgeregt auf den Steinen hin und her rennen, scheinen sie während der Nacht ganze Arbeit geleistet zu haben und haben alle (mindestens ein Dutzend) Glasrosen vertilgt. Damit scheine ich, wenn man so bei Aquarianern in den Foren liest, echtes Glück gehabt zu haben. Davon träumen andere wohl nur. Wow! Und von wegen scheu, die Wurdemannis sind Tag und Nacht im Becken unterwegs und erfreuen sich auch daran, wenn man mit den Händen im Becken hantiert. Sofort sind beide Garnelen da, setzen sich auf die Finger und fangen an, die Hand zu putzen. Echt witzig.
An dieser Stelle, nach der ersten Woche also, erst einmal vielen Dank an Steffen für die vielfältige und geduldige Hilfe und natürlich auch für die Ableger!
Die Hardware
Wie schon erwähnt, haben wir von Steffen sein altes 150 Liter Komplettsystem übernommen. Er hat sich auf 450 Liter verdreifacht und hat mit dem neuen Becken praktisch alles passend dazu erhalten und konnte uns so seine komplette Althardware “vermachen”. Hier eine kurze Beschreibung des Beckens:
Ein Aqua Medic Komplettsystem vom Typ “Chromis”. Hierbei handelt es sich um ein würfelförmiges Becken mit den Maßen 55x55x50cm, eine Lampe vom Typ Giesemann System 230 plus (150 Watt HQI-Lampe plus zweimal 9 Watt Blaulichtröhren), ein Schnellfilter / Strömungspumpe “Aqua Medic Powerfilter 1000”. Dazu anstatt eines Abschäumers ein Miracle Mud Schlammfiltersystem als sogenannter “Hang On” hinten am Becken. Der Schlammfilter hat mehrere Vorteile im Vergleich zu einem Abschäumer. Erstens macht ein Abschäumer jede Menge Lärm, der Schlammfilter praktisch keinen Lärm. Lärm ist etwas, das wir nicht unbedingt haben wollen, da das Becken ca 50 bis 100cm von unseren Ohren entfernt steht wenn wir gemütlich auf dem Sofa sitzen. Außerdem schäumt der Abschäumer auch Dinge ab, die man nicht unbedingt aus dem Becken haben möchte. Irgendwann muss eventuell ein Abschäumer angeschafft werden. Dies wird allerdings einige Zeit dauern und erst dann nötig, wenn viele Sauerstoffverbraucher im Becken ihr neues Zuhause gefunden haben. Hier sollte es dann auch reichen, den Abschäumer nur nur in der Nacht (hier kann ohne Licht kein Sauerstoff produziert werden) oder dann laufen zu lassen, wenn niemand zuhause ist.