Kein Stein mehr auf dem anderen…

…zumindest nicht so, wie es bis gestern morgen noch war. ;-)

Wir haben gestern eine hübsche Steinplatte (so ca. 25-30 cm) gekauft, die ich gestern Abend dann im Becken untergebracht und sozusagen einen zweiten Stock eingezogen habe. Obwohl es recht lange gedauert hat, gab es keinen größeren Frustfaktor. So etwas dauert einfach. Diesmal sind auch Tricks in Form von Korallenkleber zum Einsatz gekommen, allerdings nur dort, wo es nicht anders ging. Nachdem ich fertig war, war das Wasser aber mehr als trüb, wir konnten im Becken fast nichts mehr erkennen. Heute morgen war das Wasser wieder klar und ich bin nach wie vor mit dem neuen Aufbau im grossen und ganzen zufrieden. Gut, ein/zwei Sachen will und muss ich eventuell noch ändern, mal gucken. Die Nadel-/Dornkoralle von Steffen hat auf jeden Fall den versprochenen Ehrenplatz bekommen. ;-) Bilder wird es in den nächsten Tagen auch geben.

Beim Ausräumen des Beckens habe ich die Monodi Rundkrabbe wiedergefunden. Die war in einem Loch eines Lebendsteins, leider tot. Dafür kam aus dem selben Loch eine andere Krabbe zum Vorschein. Sieht vom Körperbau exakt wie eine Monodi Rundkrabbe aus, allerdings mit sehr heller Farbe, fast weiss. Die Augen sind auch nicht rötlich sondern eher schwarz bzw blau. Im Meerwasser-Lexikon.de ist keine passende Krabbe zu finden, eventuell hat ja jemand eine Idee.

Von den Wurdemanni Garnelen habe ich übrigens nichts mehr gefunden, die haben sich also wirklich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft, äh Wasser, aufgelöst.

Monodi Rundkrabbe

Man wird doch jeden Tag aufs neue überrascht. Da läuft mir doch bei Arbeiten am Aufbau doch auf einmal eine ca 2 cm große Monodi Rundkrabbe (Paractaea monodi) über den Weg. Erstmal rausgefangen das Tier und im Internet geguckt. Immerhin werden Krabben oft als Schädlinge bezeichnet, da sie sich ab und an scheinbar auch von Fischen und Garnelen ernähren. Diese Krabbe ist aber bei vielen Aquarianern wohl ein gern gesehener und friedlicher Gast, deswegen hab ich sie wieder ins Becken zurück. Dort hat sie sich dann direkt im Eck im Sandboden eingegraben. Mal gespannt, wann und wie oft wir sie wiedersehen. Die Krabbe kann ja wohl sehr groß werden.

Erstaunlich, dass einem auf einmal ein 2 cm großes bisher unbekanntes Tier begegnet. Das muss viel kleiner gewesen sein als wir es mit den lebenden Steinen (woanders kann es ja nicht herkommen) “eingeschleppt” haben.

Die Arbeiten am Aufbau waren übrigens äußerst lästig, sowohl für mich wie auch für die Tiere. Insgesamt war ich über 1 1/2 Stunden mit den Händen im Becken bis ich zufrieden war. Da ist über die letzten Tage einiges verrutscht, entweder durch minimales Einsinken in den Sand oder durch den Seeigel. Deswegen musste ich ein bissel korrigieren. Ein bissel anders sieht es nun aus, werde das demnächst auch wieder mit ein paar Bildern dokumentieren.

Doch wieder neue Tiere ;-)

Heute waren Giovanna und ich nochmal einkaufen beim Flora Zoo in Filderstadt. Haben uns zurückgehalten, trotzdem haben wir einen Zweifarbigen Schleimfisch (Ecsenius bicolor), einen Sechsstreifen-Lippfisch (Pseudocheilinus hexataenia) und einen Riffdach Bohrseeigel (Echinometra mathaei). Gestern habe ich bei All-Marine noch ein Stückchen Grünes Affenhaar (Erythropodium caribaeorum) mitgenommen als ich den neuen HQI-Brenner geholt habe. Die anderen Leuchtmittel (Blaulicht und die Schlammfilterlampe) sind wie gesagt auch getauscht und ich habe das Gefühl, als ob die Cyanos leicht auf dem Rückmarsch wären. Werde heute Abend aber auf jeden Fall noch Cyanos absaugen müssen, sowohl im Schlammfilter wie auch im Hauptbecken.

Einen kleinen Dämpfer gab es eben, Steffen meinte, der eben gekaufte Zweifarbige Schleimfisch könnte sich eventuell mit dem Salarias kloppen. Wenn dem so wäre, dann hätte die Beratung im Laden nicht so 100%ig funktioniert, immerhin erwähnten wir, welcher Besatz bisher im Becken ist. Hoffentlich vertragen die sich, sonst muss ich den Neuling direkt wieder rausfangen und versuchen, schnell abgeben zu können.

Bilder wird es bei Gelegenheit auch geben, es gibt ja immerhin wieder einiges an neuen Sachen im Becken zu sehen.

Der erste Fisch!

Juchu, nachdem der Nitritgehalt weiter gesunken ist und fast nichts mehr vorhanden ist, ist heute der erste Fisch ins Becken eingezogen. *freu* Wir haben uns einen hübschen kleinen Juwelen Felshüpfer (Salarias fasciatus) besorgt. Nach einigen Problemen bei All-Marine, weil sich der Salarias nicht fangen lassen wollte, ging es beim ersten Rundgang im neuen Zuhause locker und beschaulich zu. Zusätzlich haben wir der Weißbandputzergarnele (Lysmata amboinensis) Gesellschaft in Form einem Artgenossen verschafft. Die beiden Garnelen haben sich auch gleich begeistert beschnuppert und einige Stunden später den Salarias geputzt. Dieser wollte sich das aber immer nur kurz gefallen lassen. ;-)

Beim Flora habe ich neben drei neuen Einsiedlern (es gab heute zwei andere Arten und ich konnte einfach nicht “nein” sagen) auch noch einige kleine tote Steine gekauft und noch ein bissel am Aufbau gearbeitet. Bin an sich zufrieden, aber es fehlt doch irgendwie was, hmmm. Vielleicht müssen aber auch nur die toten Steine zuwachsen. Mal schaun.

Das Keniabäumchen heute hat 4 (!) Ableger abgeworfen. Wegwerfen wollte die die doch nicht, deswegen bin ich mal wieder mit Gummibändchen durch’s Becken und habe die Ableger an allen möglichen Stellen angepinnt.

Wow, das war ein ereignisreicher Tag! Bilder gibt’s bei Gelegenheit natürlich auch, heute war keine Zeit bzw der HQI-Strahler dann schon aus.

Abschäumer oder nicht…?

Heute (äh gestern, ist ja schon nach Mitternacht) gab’s den ersten Dämpfer. Wasserwerte zu schlecht für einen Fisch. Genauer gesagt: Nitritwert zu hoch, ansonsten an sich alles ok. All-Marine hat mir auf (eher) kurz oder lang zu einem Abschäumer geraten. Hab bei Steffen, der nun sein Technikbecken am Start hat, den alten Abschäumer leihen/kaufmieten können. Direkt nach Inbetriebnahme wusste ich auch, warum die theoretisch im Internet angelese Meinung, auf einen Abschäumer zu verzichten, goldrichtig ist. Sowas macht ja einen Höllenkrach! Eventuell war ich auch zu doof, das Ding richtig zu montieren (der erste Versuch endete damit, dass das Becken aussah wie ‘ne geschüttelte Sprudelflasche beim öffnen…), aber momentan ist es richtig heftig laut. Der Motor geht ja noch, aber die Wassergeräusche… Naja, wenn sowas her muss, dann wird es definitiv nur in der Nebensaison betrieben, also zwischen 1 und 15 Uhr, wenn garantiert niemand zuhause ist und es nicht stört. Trotzdem bin ich baff, was das Ding nach grad mal 1 1/2 Stunden Laufzeit alles aus dem Wasser gezogen hat.

Bei All-Marine habe ich heute noch 1,5kg Lebendgestein gekauft und nun wenigstens mal einen ordentlichen Aufbau hinbekommen, mit dem ich momentan seeeehr zufrieden bin. :-) Nachdem sich die Garnelen nicht fangen liessen, musste ich mit den drei Kollegen im Becken den Umbau wagen. War gar nicht so einfach… ;-) Bilder vom fertigen Aufbau gibt’s dann bei Gelegenheit.

Ausserdem habe ich bei All-Marine ein Kalkpülverchen und zwei “Drogencocktails” mitbekommen. Damit sollen die Wasserwerte getuned werden. Ausserdem 20 Liter Wasser, mit dem ich einen Teilwassertausch durchgeführt habe. Ende der Woche ist dann der nächste Besuch mit ner Wasserprobe geplant.

Jetzt erstmal gucken, wie sich das mit dem Abschäumer entwickelt. So ein Lindenholzabschäumer soll eine feine Sache sein, zumindest leise soll das Ding sein. Ich glaube, das muss ich mir mal genauer anschauen.

Die erste Woche

In der ersten Woche ging es Schlag auf Schlag.

Mittwoch, 3. Mai 2006: Abholung der Hardware und Aufbau. Start der Wassererzeugung mit der Osmoseanlage. Leider wohnen wir im Landeswasserbezirk, auf der anderen Neckarseite (beispielsweise Esslingen-Berkheim) gibt es Bodenseewasser, das eventuell ohne Aufbereitung verwendet werden hätte können (nachdem wir aber Landeswasser haben, habe ich über die unaufbereitete Verwendung von Bodenseewasser nicht weiter recherchiert, also Vorsicht!). Die Erzeugung von 150 Litern Wasser hätte bei dem lausigen Wasserdruck von 4 bar einige Tage benötigt. Sehr frustrierend…

Donnerstag, 4. Mai 2006: Erster Besuch bei All-Marine hier ums Eck. Echt praktisch, da kann ich praktisch hinlaufen. Zumindest dauert Parkplatzsuchen genau so lange wie die paar hundert Meter hinfahren. Gerd von All-Marine gab mir mit der Frage, warum ich von Null anfangen will, direkt mal 150 Liter eingelaufenes Wasser mit. Wohlgemerkt: Eingelaufenes Wasser aus seinem System, an dem alle Becken dran hängen. Super, so sparen wir uns hoffentlich viel der nervigen und zeitaufwändigen Einlaufzeit. Zusätzlich habe ich 10kg Livesand mitgenommen. Wasser, Livesand, ein paar Handvoll Livesand von Steffen und einige Handvoll Urlaubsmitbringelsand von überall auf der Welt (Mittelmeer, Atlantik, Karibik, Pazifik) ins Becken eingebracht. Die Lampe auf’s Becken gelegt (Wandhalterung ist bestellt, Deckenhalterung geht aufgrund der Deckenhöhe und der Holzdecke nicht) und in Betrieb genommen. Schlammfilter und Strömungspumpe in Betrieb genommen. Die Caulerpa-Algen im Schlammfilter sahen ziemlich final aus, immerhin standen das Becken und der Schlammfilter eine knappe Woche bevor alles wieder in Betrieb genommen wurde. Zuerst wollte ich es aber mit diesen Algen nochmal probieren, vor allem weil kein Ersatz zur Verfügung stand. Das Becken sah nun erst einmal ziemlich trüb aus, auch am nächsten Morgen war kein großer Unterschied zu sehen. Sicht zuerst ~2cm, morgens dann 5-10cm. Da ist die Sicht an Sommerwochenenden im Streitköpflesee in Linkenheim sogar besser – und das will was heissen! :-)

Freitag, 5. Mai 2006: Beim All-Marine nochmal 5kg Livesand geholt. Die Sicht im Becken war nachmittags schon etwas besser, aber durch die Einbringung des Sands war gleich wieder Schicht im Schacht. ;-)

Sonntag, 7. Mai 2006: Juchu, nach 1 1/2 Tagen Abwesenheit (waren über’s Wochenende in Bad Homburg beim Geburtstag feiern) ist das Wasser glasklar. Somit steht, die Wasserwerte sollten natuerlich ok sein, dem Lebendgestein nichts mehr im Wege.

Montag, 8. Mai 2006: Bei All-Marine 5kg Lebendgestein, einen Einsiedler, eine Schnecke und eine Weißbandputzergarnele (Lysmata amboinensis) geholt. An die Garnele hätte ich im Leben nicht zu denken gewagt, Gerd meinte aber, dass das zum Erstbesatz dazu gehört, vor allem bei diesen guten Wasserwerten (habe eine Wasserprobe mitgenommen in Ermangelung von eigenen Testmöglichkeiten (habe Wassertests zusammen mit der Lampenhalterung bestellt und leider noch keine Lieferung erhalten)). Die Steine lagen bei All-Marine schon einige Zeit im Becken und sind schön bewachsen. Eine Gorgonie, eine Lederkoralle, Xenien (sieht zumindest so aus) und einige Caulerpa-Algen. Dazu zig Glasrosen, mindestens ein Dutzend. Sehen schick aus, trotzdem müssen sie weg. Dazu aber gleich mehr. Durch die Baumassnahmen im Becken ist die Sicht natürlich wieder etwas schlechter geworden, aber den drei Tieren schien es trotzdem auf Anhieb gut gefallen zu haben. Die Garnele hielt sich aber solange das Licht an war im oberen Beckenbereich auf und kam erst in der Dunkelheit nach unten.

Dienstag, 9. Mai 2006: Heute nach Feierabend bin ich zu Flora-Zoo nach Filderstadt gefahren. Jens hat mir den Laden empfohlen. Wollte mich dort einfach mal umgucken und eventuell ein paar neue Caulerpa-Algen kaufen. Die Algen im Schlammfilter sahen von Tag zu Tag schlechter aus. Die haben die knappe Woche Standzeit nicht überstanden. Schade schade. Bei Flora gab es leider keine Algen, aber tolles totes Gestein, wovon ich 1,7kg totes Korallengestein und 2kg Lochgestein gekauft habe. Diese Steine sollen den Unterbau bilden. Vor allem das Korallengestein ist sehr luftig, perfekt also für den Unterbau. Außerdem habe ich 5 Einsiedler gekauft.

Mittwoch, 10. Mai 2006: Hätte ich ja eigentlich schon gestern erledigen können, naja, dann eben heute. Die Glasrosen machten mir dann doch zu schaffen, deswegen wollte ich direkt Massnahmen dagegen unternehmen. Eine Wunderwaffe sollen Wurdemannsgarnelen (Lysmata wurdemanni) sein. Teilweise wurde aber beobachtet, dass die Garnelen die Glasrosen links liegen lassen und lieber andere Dinge wie Fischfutter fressen. Ich dachte mir also, dass die Chance, dass Glasrosen von Wurdemannis getilgt werden, in einem Becken ohne regelmäßige Fütterung am größten ist. Habe beim Flora-Zoo also zwei Wurdemannis gekauft, ausserdem habe ich endlich neue Caulerpas bekommen. Wurdemannis ins Becken, die Caulerpas vom Flora und die Caulerpas auf den Lebendsteinen in den Schlammfilter, davor die alten toten Algen sauber entfernt. Bei All-Marine noch 2kg Lebendgestein und eine große Schnecke geholt. Abends ging es dann noch zu Steffen und wir haben viele viele tolle Korallenableger bekommen, die ich dann direkt mit Gummis auf den Steinen befestigt habe. Bekommen haben wir: Ein riesengroßes Keniabäumchen (Capnella imbricata), ein Stück Pilzlederkoralle (Sarcophyton glaucum), Xenien (Xenia umbellata), eine Buschkoralle (Pocillopora damicornis) und zwei grüne Krustenanemonen (Spezies Zoanthus), ausserdem haben wir ein paar kleine Schnecken bekommen. Die Ableger sahen zuerst ziemlich traurig aus. Dies hat sich aber nach der Einbringung sehr schnell geändert. Krass fand ich vor allem, wie Steffen die Ableger aus seinem Becken genommen hat. Rupfen, reissen, ziehen, zerren. Die Korallen scheinen mehr abzukönnen, als ich jemals gedacht hätte. Trotzdem fass ich beim Tauchen auch nach wie vor nix in den Riffen an. ;-)

Donnerstag, 11. Mai 2006: Alle Glasrosen sind weg!!! Ich glaub es kaum, nix mehr zu sehen von den Biestern auf den Lebendsteinen. Unfassbar. Nachdem ich gestern abend schon beobachten konnte, dass die Wurdemannis ganz aufgeregt auf den Steinen hin und her rennen, scheinen sie während der Nacht ganze Arbeit geleistet zu haben und haben alle (mindestens ein Dutzend) Glasrosen vertilgt. Damit scheine ich, wenn man so bei Aquarianern in den Foren liest, echtes Glück gehabt zu haben. Davon träumen andere wohl nur. Wow! Und von wegen scheu, die Wurdemannis sind Tag und Nacht im Becken unterwegs und erfreuen sich auch daran, wenn man mit den Händen im Becken hantiert. Sofort sind beide Garnelen da, setzen sich auf die Finger und fangen an, die Hand zu putzen. Echt witzig.

An dieser Stelle, nach der ersten Woche also, erst einmal vielen Dank an Steffen für die vielfältige und geduldige Hilfe und natürlich auch für die Ableger!